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Monatsrückblick: Nachhaltigkeit im Oktober 2022

Von Simone Preuss

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Business

Tree Girl. Illustration: Jackie Mallon

Auch im Oktober tat sich Einiges, was die nachhaltigen Bemühungen der Textil- und Bekleidungsbranche angeht. Vom regenerativen Baumwollanbau für Denim über nachhaltigere Materialien bis zu zirkulären Ansätzen und Resale-Angeboten war alles dabei. Das erste Plastiksiegel Europas, Flustix, stellt sich inzwischen der Plastikherausforderung. Lesen Sie sich durch den Oktober!

Grassroots

Auf Anbauseite entwickelte der italienische Denimhersteller Candiani in einem ersten vollständig zirkulären Experiment ein pflanzliches Stretch-Garn aus Naturkautschuk, das synthetische Garne auf Erdölbasis ersetzen soll. In einem siebenwöchigen Experiment wurde das neue Coreva-Garn verwendet, um den Boden zu düngen und regenerative Blue-Seed-Baumwolle anzubauen.

Die Internationale Baumwollkonferenz in Bremen rückte Innovation, Transparenz und Nachhaltigkeit in den Vordergrund während die Canopy-Initiative unterdessen mehr als 500 Modemarken verpflichtete, die wichtigsten Wälder der Erde zu schützen.

Innovative Materialien

Auf Produktseite zeigten sich einige Marken und Einzelhändler innovativ: Der dänische Bekleidungskonzern Bestseller etwa brachte die erste Hose mit Spinnova-Fasern auf den Markt, während der Schweizer Outdoor-Ausstatter Odlo seinen Anteil von Recycling- oder Naturfasern im Angebot auf zwei Drittel steigerte; auch die Modekette C&A steigerte ihren Anteil nachhaltigerer Materialien. Die Dutch Design Week in Eindhoven präsentierte Kleidung aus Graswurzeln und interaktive Textilien. Zwei Jahre nach seiner Unterzeichnung wurden durch den Denim-Deal etliche Fortschritte erzielt.

Kreislaufwirtschaft

Der Spezialist für kreislauffähige Dienstleistungen Texaid Textilverwertungs-AG hat zusammen mit Spinnmaschinenhersteller Rieter, der Hochschule Luzern und Partnern aus dem öffentliche Sektor, Einzelhandel und Marken das zweijährige Textilrecyclingprojekt „TexCircle“ beendet und damit das Textil-zu-Textil-Recycling einen Schritt nach vorn gebracht. Das Ergebnis sind verschiedene Produktprototypen von Pullovern, Socken und Vorhängen bis hin zu Teppichen, Polstern und Accessoires, die mit zwischen 50 und 80 Prozent recycelten Fasern und Garnen entwickelt wurden.

Die US-Outdoormarke The North Face hat eine Kollektion herausgebracht, die das Ende der Kleidungsstücke berücksichtigt und es Verbraucher:innen ermöglicht, diese am Ende ihres Lebens einfach in einer Filiale zurückzugeben. Ziel ist es, bis 2025 100 Prozent der Obermaterialien zu recyceln, regenerieren oder zu erneuern, um den ökologischen Fußabdruck zu mindern.

Sportartikelhändler Decathlon änderte in Belgien vorübergehend seinen Namen, um die Wiederverwendung von Sportgeräten zu fördern. “Nolhtaced” steht für das Second-Hand-Angebot von Sportgeräten. Ziel ist es, so viele Geräte wie möglich wiederzuverwenden, die Umweltbelastung zu verringern und so viel Abfall wie möglich zu vermeiden.

Greenwashing

Das Thema Greenwashing wurde auch in diesem Monat bedacht, beziehungsweise wie man dagegen vorgehen kann. Während der französische Luxuskonzern Kering neue Richtlinien zu diesem Thema vorlegte, veröffentlichte die norwegische und niederländische Aufsichtsbehörde einen Leitfaden zur Verwendung des Higg MSI. Auch die britische Aufsichtsbehörde schlug neue Regeln zur Bekämpfung von Greenwashing vor. Better Cotton und Partner führten unterdessen ein Rahmenwerk ein, um einheitlicher über Nachhaltigkeitsindikatoren zu berichten.

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