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Hennes & Mauritz steigert Quartalsumsatz und beschleunigt Umbauprozess

Von Jan Schroder

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Business |AKTUALISIERT

Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB (H&M) hat auch das zweite Quartal 2018/19 mit einem soliden Umsatzplus abgeschlossen. Nun will das Unternehmen, das gerade im wachstumsträchtigen Online-Geschäft gegenüber der Konkurrenz noch Nachholbedarf hat, seine internen Umbaumaßnahmen weiter intensivieren. Zuletzt hatten die Kosten für den Ausbau der digitalen Kapazitäten den Gewinn gedrückt. Die Schweden setzen aber weiter auf langfristige positive Effekte der Investitionen. Die Anleger sahen das ähnlich: Der Aktienkurs von H&M sprang nach der Veröffentlichung der Resultate am Donnerstag umgehend um mehr als acht Prozent.

Im zweiten Quartal, das am 31. Mai abgeschlossen wurde, konnte der Konzern seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 57,5 Milliarden Schwedische Kronen (5,4 Milliarden Euro) steigern. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse sogar um elf Prozent. Deutliche Fortschritte machte H&M dabei im Online-Geschäft, dessen Umsätze um 27 Prozent (währungsbereinigt +20 Prozent) stiegen. CEO Karl-Johan Persson zeigte sich entsprechend zufrieden: „Die H&M-Gruppe konnte erneut ihre Vollpreis-Umsätze steigern, Rabatte reduzieren und Marktanteile gewinnen“, erklärte er in einem Statement. „Das zeigt, dass die Kunden unsere Kollektionen und die Verbesserungen, die wir beim Sortiment und Einkaufserlebnis vorgenommen haben, zu schätzen wissen“

In Deutschland verlief die Umsatzentwicklung unterdurchschnittlich

Deutliche Zuwächse verzeichnete H&M vor allem außerhalb Westeuropas. So legten die Erlöse in den USA, dem zweitwichtigsten Markt der Schweden, um 29 Prozent (währungsbereinigt +17 Prozent) zu und erreichten 7,3 Milliarden Schwedische Kronen. Bemerkenswerte Steigerungen in den jeweiligen Lokalwährungen erzielten sie auch in Mexiko (+25 Prozent), Indien (+39 Prozent) und Russland (+19 Prozent).

Deutschland, der weltweit umsatzstärkste nationale Markt, konnte da nicht mithalten. In der Berichtswährung wuchsen die Erlöse um zwei Prozent auf 8,7 Milliarden Schwedische Krone, in Euro gingen sie um zwei Prozent zurück. Das Unternehmen machte dafür namentlich Umsatzverluste infolge der Umstellung der Online-Plattform zum Jahresbeginn verantwortlich. Im Laufe des Quartals habe die Umsatzentwicklung allerdings wieder zugelegt und zuletzt das Vorjahresniveau übertroffen, erklärte H&M.

Höhere Investitionen drücken den Gewinn

Höhere Beschaffungskosten aufgrund der Kurssteigerung des US-Dollars und verstärkte Investitionen belasteten das Ergebnis. So stiegen die Vertriebs- und Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahresquartal um zwölf Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent). Der Konzern begründete das mit der Expansion im Stationär- und Online-Geschäft und Ausgaben im Rahmen des laufenden Transformationsprozesses. So hatte das Unternehmen gezielt in Schlüsselbereiche wie AI, Technologie, Logistik und Loyalitätsprogramme investiert. Die Reduzierung von Preisnachlässen konnte den negativen Effekt auf die Margen nicht ausgleichen. So sank der operative Gewinn um 1,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Schwedische Kronen. Der Quartalsüberschuss belief sich auf 4,6 Milliarden Schwedische Kronen (432,9 Millionen Euro) und lag damit um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

H&M streicht Filialeröffnungen zugunsten der Online-Expansion

Ins dritte Quartal ist H&M erfolgreich gestartet. Auf der Basis vorliegender Zahlen rechnet das Unternehmen für den Juni mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von zwölf Prozent. Aufgrund der hohen Nachfrage erwartet es auch geringere Ergebnisbelastungen durch Preisnachlässe. Darüber hinaus kündigte der Konzern an, seine Expansionspläne noch stärker an die veränderten Konsumgewohnheiten anzupassen. So wurde die Zahl der Neueröffnungen deutlich reduziert. Ziel ist nun, das globale Filialnetz bis zum Ende des Geschäftsjahres lediglich um 130 Standorte zu erweitern – das sind 45 Shops weniger, als zuvor geplant gewesen war. Stattdessen will H&M den Ausbau des Online-Geschäfts noch stärker forcieren. Die Kosten dieser notwendigen Umbauten würden den Gewinn kurzfristig weiter belasten, erklärte Konzernchef Persson. Er sei aber zuversichtlich, dass die Veränderungen den Bedürfnissen der Kunden entgegenkämen und so „zu einer schrittweisen Verbesserung der Profitabilität und einer langfristig positiven Entwicklung der H&M-Gruppe“ beitragen würden.

Bild: Hennes & Mauritz

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