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Mango: Erfolg durch Investitionen und Expansion

Von Simone Preuss

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Der spanische Modekonzern Mango ist als eine der wenigen Modeketten weltweit auf Expansionskurs und verzeichnet seit Jahren Umsatz- und Gewinnsteigerungen, etwa im Jahr 2015, als Mango alle Erwartungen übertraf und es auf Platz 9 der beliebtesten Modemarken der Welt schaffte. Was ist das Geheimnis des Erfolges der Modemarke? FashionUnited wollte es genauer wissen und hat die Entwicklungen der letzten Jahre zusammengestellt.

Expansion wird bei Mango groß geschrieben - im Jahr 1992 fing das 1984 gegründete Modeunternehmen damit an, und zwar mit zwei Filialen in Portugal, die es neben 100 Geschäften im Heimatmarkt Spanien betrieb. Zu dem Zeitpunkt bot die Marke nur Damenmode an; Herrenmode kam erst im Jahr 2008 hinzu. Ende 2010 betrieb das Unternehmen bereits mehr als 1.700 Filialen in 101 Ländern.

Mango - 2730 Filialen in 105 Ländern weltweit

Heute beschäftigt der Bekleidungskonzern weltweit über 13.456 Mitarbeiter, 1.800 davon im Hangar Design Center und im Gesellschaftssitz in Palau de Plegamans bei Barcelona. Das Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren und 86 Prozent aller Mitarbeiter sind Frauen. Die Zahl der Geschäfte ist inzwischen auf über 2.730 gestiegen, die auf 105 Länder in fünf Kontinenten verteilt sind.

Auf neue Markterschließungen wurde von Anfang an Wert gelegt, so etwa schon früh der russische und chinesische Markt; vor wenigen Tagen eröffnete Mango ein

erstes Geschäft in Indien zusammen mit Myntra, der größten Mode- und Lifestyle-Shopping-Plattform Indiens.

Auch der Nahe Osten bleibt ein Kernmarkt für Mango: seit seinem Markteintritt im Jahr 1996 hat das Unternehmen in der Region 250 Verkaufspunkte eröffnet. Ähnlich sieht es in Deutschland aus, einem „strategisch sehr wichtigen Markt“, so Mango, auf den es ebenfalls 1996 trat. Nach der Eröffnung von „Megastores“ in Frankfurt, Nürnberg und Hannover bringt die Neueröffnung eines Geschäfts in der Hamburger Innenstadt im April dieses Jahres die Anzahl der deutschen Filialen auf 152 .

Mango setzt auf e-Commerce und Logistik

Nach einer eigenen Website, die 1995 ins Leben gerufen wurde, erkannte die Marke schon früh die Notwendigkeit eines eigenen Webshops und führte im Jahr 2000 seinen Online-Shop ein, der bald auf die gesamte EU, nicht-EU-Länder wie Andorra, Norwegen und die Schweiz, Nordamerika und Outletshops in Europa ausgeweitet wurde.

Die richtige Logistik ist da sehr wichtig, damit alle Märkte schnell und effizient beliefert werden können. Mango setzte früh auf ein eigenes System, das in den letzten 30 Jahren dank neuer Technologien stetig weiterentwickelt und ausgebaut wurde. Derzeit können 30.000 Kleidungsstücke pro Stunde sortiert und verteilt werden. Auch das Liefergebiet für den 24-Stunden-Versand wurde von 10 auf 28 europäische Länder und die USA ausgeweitet.

Innovationen treiben das Wachstum voran

Dem Thema Nachhaltigkeit widmete sich Mango zuletzt im Februar dieses Jahres, als das Unternehmen eine erste nachhaltige Modekollektion ankündigte, die ab März erhältlich war. Die 25-teilige Damen- und 20-teilige Herrenkollektion namens „Mango Committed“ besteht aus Kleidungsstücken, die ausschließlich aus nachhaltigen Materialien gefertigt sind. Nachdem das Unternehmen Bio-Baumwolle zunächst für die Linien Woman und Baby einsetzte, kündigte es in seinem Nachhaltigkeitsbericht an, diese auf alle Linien ausweiten zu wollen.

Mit „Mango Touch“ startete das Unternehmen im September 2011 ein neues Geschäftsmodell, nämlich Geschäfte, die ausschließlich Accessoires anbieten, und testete dies in Ländern wie Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Frankreich, Italien, Katar, Russland und anderen, bevor es sich damit auch nach Bangkok, Jakarta, Lissabon, Marbella, Palma de Mallorca, Rom, Santiago de Chile und Singapur wagte.

Auch was die Kauflust seiner Kunden und Kundinnen angeht, will das Unternehmen nichts dem Zufall überlassen, wie Mangos Partnerschaft mit Shazam zeigt, die Anfang dieses Jahres geschlossen wurde. Die App soll als Kaufverstärker agieren, da sie Mango-Kunden (zuächst in Spanien) ermöglichen soll, beim Stöbern im Laden ihre Lieblingslieder zu spielen.

Bei so vielen Investitionen ist es nicht verwunderlich, dass die Gewinne des spanischen Unternehmens trotz guter Umsätze gering bleiben. 2016 etwa wuchs es durch eine allgemeine Umsatzflaute und Fast Fashion-Investitionen zum ersten Mal seit Jahren nicht. Im zweiten Halbjahr zeichnete sich jedoch bereits eine beträchtliche Besserung ab, besonders im Online-Bereich.

Mangos Stärke liegt auch darin, selbst in Krisenzeiten ruhig zu bleiben und Entscheidungen zu treffen, die zunächst schmerzvoll sind, dann aber die gewünschte Wirkung zeigen. So hatte der Konzern etwa Anfang dieses Jahrzehnts, als die globale wirtschaftliche Situation sich verschlechterte, seine Preise um 20 Prozent gesenkt. Dadurch wollte Mango auch sein Image als Anbieter hochwertiger Produkte zu niedrigen Preisen verbessern.

Überlegte Entscheidungen statt Trends, Investitionen in neue Produkte und Technologien sowie die Erschließung neuer Märkte scheinen sich für Mango in den letzten Jahren ausgezahlt zu haben. Zudem sorgte eine Überarbeitung seines Images, an dem Mango seit 2009 arbeitete, für ein neues, jüngeres Erscheinungsbild samt neuem Logo, das von den Kunden und Kundinnen gut angenommen wurde. Sollte Mango auch weiterhin ähnlich gut planen und auf Krisen reagieren, sieht die Zukunft des spanischen Modekonzerns auch weiterhin rosig aus.

Fotos: Mango & Mango Committed
Mango