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Laut neuer Untersuchung arbeiten in Shein-Fabriken Beschäftigte 18-Stunden-Schichten

Von Rachel Douglass

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Bild: Shein

Eine neue Untersuchung der Fast-Fashion-Marke Shein hat ergeben, dass die Fabrikarbeiter:innen, die die Kleidungsstücke herstellen, nur drei Cents pro Kleidungsstück erhalten und 18-Stunden-Schichten arbeiten müssen.

Eine neue Dokumentation des britischen Senders Channel 4 mit dem Titel „Untold: Inside the Shein Machine“ hat die Bedingungen aufgedeckt, unter denen die Arbeiter:innen in einigen der chinesischen Fabriken schuften, die Teil der Lieferkette des Onlinehändlers sind.

In einer Untersuchung mit versteckter Kamera wurde festgestellt, dass die Arbeiter:innen höchstens rund 570 Euro pro Monat für die Herstellung von 500 Kleidungsstücken pro Tag verdienen. Andere wiederum erhalten kein Grundgehalt, sondern nur 0,27 Yuan (drei Cent) pro produziertem Kleidungsstück.

Das Unternehmen ist berüchtigt dafür, dass es jeden Tag Hunderte neuer Modelle herausbringt, die manchmal für kaum mehr als einen Euro verkauft werden. Das Unternehmen ist vor allem bei der jüngeren Generation von Verbraucher:innen beliebt, die sich von den erschwinglichen, trendigen Looks angezogen fühlen.

In der 47-minütigen Sendung, die am Montag auf dem britischen Fernsehsender ausgestrahlt wurde, kommen Fabrikarbeiter:innen zu Wort, die über die schlechten Bedingungen sprechen: „So etwas wie Sonntage gibt es hier nicht“.

Der Moderator der Dokumentation, Imran Amrain, sagte gegenüber der britischen Tageszeitung The i: „Es ist ein Kampf um den niedrigsten Preis. Wenn jemand ein bisschen mehr an Herstellungskosten einspart, hat er die Nase vorn. Alle konkurrieren, unabhängig davon, wo ihre Fabriken stehen oder wo ihr Unternehmen ansässig ist“.

Schockierender Bericht inmitten von Versuchen, Sheins Image zu ändern

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Shein einem Bloomberg-Bericht zufolge eine Milliarde US-Dollar bei einer Bewertung von 100 Milliarden US-Dollar aufnehmen wollte. Angesichts der zunehmenden Fragen zum ESG-Bereich des Unternehmens wird es jedoch immer unwahrscheinlicher, dass dieser Versuch gelingen wird.

In dem Bestreben, seine Image zu ändern, hat das Unternehmen auch eine Reihe von Umweltverpflichtungen vorgestellt, mit denen es sich zum Ziel gesetzt hat, die Treibhausgasemissionen in seiner gesamten Wertschöpfungskette bis 2030 um 25 Prozent zu senken.

Während die Methoden zur Erreichung eines solchen Ziels ziemlich unklar blieben, skizzierte das Unternehmen eine Reihe von Energiesparmaßnahmen, die es ergreifen werde, um seine Scope-1-, -2- und -3-Emissionen in den Griff zu bekommen, einschließlich der Zusammenarbeit mit Partner:innen bei der Entwicklung von Plänen zur Kohlenstoffreduzierung.

Trotz seiner Versuche, sein Image aufzupolieren, scheint sich Shein der Schwächen seiner Zulieferbetriebe bewusst zu sein. Im Jahr 2021 ergab eine Prüfung von 700 solcher Betriebe, dass 83 Prozent nur mittelmäßige oder schlechte Leistungen erbrachten und daher Korrekturmaßnahmen erforderlich waren.

Als Reaktion auf die jüngste Dokumentation erklärte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Londoner Zeitung City A.M.: „Wir sind äußerst besorgt über die von Channel 4 aufgestellten Behauptungen, die gegen den Verhaltenskodex verstoßen würden, dem alle Shein-Lieferant:innen zugestimmt haben.“

„Jede Nichteinhaltung dieses Kodexes wird umgehend geahndet, und wir werden Partnerschaften beenden, die nicht unseren Standards entsprechen. Wir haben von Channel 4 konkrete Informationen angefordert, damit wir den Vorfall untersuchen können“, so der Sprecher.

Dieser übersetzte Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk.

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