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Kering: Corona-Krise lässt Quartalsumsatz um über 15 Prozent einbrechen

Von Jan Schroder

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Der französische Luxusgüterkonzern Kering SA bekam im Verlauf des ersten Quartals 2020 die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie immer stärker zu spüren. Vor allem das erfolgsverwöhnte Label Gucci musste empfindliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Dienstagabend veröffentlichte.

Demnach belief sich der Konzernumsatz in den Monaten Januar bis März auf 3,20 Milliarden Euro. Damit lag er um 15,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 16,4 Prozent. Die Umsatzentwicklung spiegelte die fortschreitende Ausbreitung des Coronavirus: Im Januar gelang Kering nach eigenen Angaben ein „außerordentlich guter Start“, ehe die Gesundheitskrise in China ihren Anfang nahm.

Die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie prägt die Umsatzentwicklung

Im Februar belasteten die angeordneten Ladenschließungen im asiatisch-pazifischen Raum die Umsätze, im März machten sich die schrittweise Schließung der Boutiquen in Europa und den USA, Einschränkungen im internationalen Tourismus und die teilweise Stilllegung von Fabriken und Logistikstandorten zunehmend negativ bemerkbar. Gleichzeitig beobachtete der Konzern „ermutigende Zeichen“ in Festlandchina, wo die meisten Geschäfte im Laufe des vergangenen Monats wieder geöffnet werden konnten.

Insgesamt lag der Quartalsumsatz in den eigenen Läden der zum Konzern gehörenden Luxusmarken währungsbereinigt um 19,5 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Dabei waren die einzelnen Labels aufgrund ihrer verschiedenen regionalen Schwerpunkte unterschiedlich stark betroffen. Für einen Lichtblick sorgten die Umsätze im Online-Geschäft, die um 21,1 Prozent stiegen.

Der Umsatz von Gucci rutscht um rund 22 Prozent ab

Die heftigsten Umsatzeinbußen erlebte das Modehaus Gucci, das besonders von der Nachfrage in Asien und Geschäften mit chinesischen Touristen abhängig ist. Seine Erlöse schrumpften um 22,4 Prozent (währungsbereinigt -23,2 Prozent) auf 1,80 Milliarden Euro. Der Umsatz der Marke Yves Saint Laurent ging um 12,6 Prozent (währungsbereinigt -13,8 Prozent) auf 434,6 Millionen Euro zurück. Zulegen konnte hingegen das Label Bottega Veneta, das seine Erlöse aufgrund starker Zuwächse in Europa und Nordamerika um 10,3 Prozent (währungsbereinigt +8,5 Prozent) auf 273,7 Millionen Euro steigerte. Der gemeinsame Umsatz der übrigen Konzernmarken, zu denen unter anderem Balenciaga und Alexander McQueen gehören, sank um 4,1 Prozent (währungsbereinigt -5,4 Prozent) auf 553,3 Millionen Euro.

Kering kürzt die Dividende und die Managementbezüge

Im Rahmen seines Treffens am Dienstag beschloss der Verwaltungsrat, die Jahreshauptversammlung am 16. Juni abzuhalten. Dann will das Gremium den Anteilseignern eine Jahresdividende für 2019 in Höhe von 8,00 Euro pro Aktie vorschlagen. Gegenüber den bisherigen Plänen würde das eine Reduzierung um dreißig Prozent bedeuten. Gleichzeitig wurde entschieden, die Bezüge der Führungsmannschaft zu kappen. So wird etwa Konzernchef François-Henri Pinault im laufenden Jahr auf ein Viertel seines Grundgehalts und alle zusätzlichen Vergütungen verzichten.

Foto: Gucci Facebook-Page

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