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Innenstädtische Gigantomanie bestimmt Modehandel

Von Reinhold Koehler

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Der innerstädtische Einzelhandel konzentriert sich immer mehr auf große Flächen. Vor allem internationale Modeanbieter suchen vermehrt nach Immobilien über 1.000 Quadratmeter und dominieren so in diesem Jahr den Vermietungsmarkt in den zehn größten deutschen Metropolen. Sie bauten ihren Marktanteil bei den Flächen ab 1.000 Quadratmetern im ersten Halbjahr mit 102.000 Quadratmetern auf fast zwei Drittel aus. Deutsche Wettbewerber kamen in dieser Größenklasse hingegen nur auf 47.000 Quadratmeter. Insgesamt wurden so 15 Prozent aller Abschlüsse in der Kategorie oberhalb von 1.000 Quadratmetern erzielt .

Nach einer recht schwachen Phase zum Jahresbeginn hat sich der Immobilienmarkt für Gewerbeflächen nach Angaben des Maklerunternehmens JLL seit April deutlich erholt und die anfänglichen Verluste wieder wettgemacht. So wurden allein im zweiten Quartal 143.000 Quadratmeter Fläche vermittelt, während für das erste Halbjahr insgesamt 252.000 Quadratmeter zu Buche stehen – zwölf Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Mit 485 Abschlüssen konnte das gute Vorjahresniveau von 514 fast schon wieder erreicht werden, was uns für das zweite Halbjahr optimistisch stimmt“, so Dirk Wichner, Head of Retail Leasing Germany bei JLL.

Berlin vor Hamburg und München

Die Hauptstadt Berlin übernimmt zum Halbjahr mit einem Flächenumsatz von 23.900 Quadratmetern die Führung vor Hamburg mit 16.100 Quadratmetern. München bestätigt mit 13.600 Quadratmetern das Vorjahresniveau vor Köln mit 12.600 Quadratmetern. Frankfurt bleibt hingegen mit 10.400 Quadratmetern hinter den Erwartungen zurück, obwohl mit 33 Abschlüssen der Vorjahreszeitraum um drei übertroffen wurde. Düsseldorf, Leipzig, Hannover und Stuttgart beenden das erste Halbjahr jeweils zwischen 6.000 und 7.000 Quadratmetern.

Im Branchenvergleich legte der Textilsektor trotz dauerhafter Absatzkrise gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent zu und macht nun satte 44 Prozent des gesamten Flächenumsatzes aus. Trotz eines Verlusts von zwei Prozent sicherte sich der Bereich Gastronomie/Food mit 18 Prozent den zweiten Platz. Starke Verluste verbuchte die Gesundheits- und Beautybranche, die von elf auf sechs Prozent fiel und ihren dritten Platz an das Wohnbedarfssegment mit acht Prozent verlor.

Die Spitzenmieten sind im Durchschnitt der zehn größten Städte recht moderat um 1,5 Prozent gestiegen. München zieht den Mittelwert mit einer Steigerung um sieben Prozent deutlich nach oben, Hamburg folgt mit plus fünf Prozent. Ein Jahr zuvor hatte das durchschnittliche Wachstum mit 0,7 Prozent nur rund halb so hoch gelegen. „Für das Restjahr rechnen wir mit stabilen Preisen. Allein Berlin und Hamburg könnten nochmals etwas zulegen“, so JLL-Mann Wichner.

Foto: Q.pictures / pixelio.de

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