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Ifo-Geschäftsklima verschlechtert sich deutlich

Von DPA

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Foto: Ying Yang/Nur Photo via AFP

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September deutlich verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 4,3 Punkte auf 84,3 Zähler, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2020. Analysten hatten mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur auf 87,0 Punkte. Schon in den Monaten zuvor hatte sich die Stimmung zumeist eingetrübt.

„Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die befragten Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die zu erwartende Entwicklung schlechter. Das Geschäftsklima trübte sich auch in allen betrachteten Sektoren ein, also in der Industrie, unter Dienstleistern, im Handel und im Baugewerbe. Im Einzelhandel seien die Geschäftserwartungen auf ein historisches Tief gefallen, erklärte das Ifo-Institut.

Die deutsche Wirtschaft leidet unter einer Vielzahl krisenhafter

Entwicklungen. Allen voran steht der Krieg Russlands in der Ukraine, der die Unsicherheit stark erhöht hat. Hinzu kommen die Energiekrise, insbesondere im Erdgasbereich, anhaltende Probleme im Welthandel und die vielerorts stark steigenden Zinsen der Notenbanken. Nicht zu vergessen, dass die Corona-Pandemie noch nicht überwunden ist und Belastungen vornehmlich aus China aufgrund der strikten Anti-Virus-Politik der dortigen Führung kommen.

Bankvolkswirte äußerten sich pessimistisch. "Kurzfristig lässt sich wegen anhaltend hoher Gas- und Konsumentenpreise, der Versorgungsunsicherheit, der geopolitischen Risiken und der steigenden Zinsen nicht erkennen, dass die Stimmung der deutschen Wirtschaft schon bald auf Erholungskurs geht", sagte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. An dem Plan der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen weiter zu erhöhen, werde sich kaum etwas ändern. Ein konjunktureller Abschwung werde in Kauf genommen.

Das Ifo-Geschäftsklima gilt als Deutschlands wichtigster konjunktureller Frühindikator. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen.(dpa)

Ifo-Institut