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Hugo Boss schwächelt im zweiten Quartal; senkt Prognose und schließt weitere Läden

Von DPA

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Der Modekonzern Hugo Boss hat seine Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr weiter eingedampft. Zusätzliche Ladenschließungen und eine noch stärkere Verknappung von Hugo-Boss-Waren im amerikanischen Großhandel lasten auf den Erträgen. Auch sinkt die Zahl asiatischer Touristen, die ihre Europa-Reise mit einem Shoppingtrip in Hugo-Boss-Läden verknüpfen.

Terrorangst, die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit-Votum der Briten und strengere Visa-Bestimmungen gab Hugo Boss am Freitag als Grund für die mangelnde Reiselust an. Zudem hat Hugo Boss die Preise in Asien gesenkt, wodurch die dortigen Verbraucher auch zunehmend in der Heimat einkaufen.

Im laufenden Jahr wird das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 17 bis 23 Prozent sinken, kündigte Hugo Boss an. Der Umsatz wird den Planungen zufolge währungsbereinigt bestenfalls stabil bleiben und im schlimmsten Fall um bis zu 3 Prozent zurückgehen. Bislang hatte der Konzern einen Ergebnisrückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Der Umsatz sollte den vorigen Planungen zufolge noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen.

'Schmerzhafte Entscheidungen'

"Um mittelfristig wieder profitabel zu wachsen, haben wir auch Entscheidungen getroffen, die zunächst einmal schmerzhaft sind. Dazu zählen die Schließungen von Stores und die strukturelle Veränderung unseres Vertriebs im US-Großhandel", sagte der neue Hugo-Boss-Chef Mark Langer laut Mitteilung. Das Marktumfeld werde auf absehbare Zeit schwierig bleiben, warnte er.

Die Hugo Boss-Aktie legte am Vormittag dennoch um 1,4 Prozent zu. Die Anpassung der Prognose kam für die meisten Analysten nicht überraschend. Auch mit einem schwachen zweiten Quartal hatten sie gerechnet. Die Schätzungen der Experten konnte der MDax -Konzern bei den wichtigsten Kennziffern sogar übertreffen.

So sank der Umsatz zwischen April und Ende Juni um 4 Prozent auf 622 Millionen Euro und das bereinigte Ebitda um 13 Prozent auf 108 Millionen Euro. Unter dem Strich schmolz der Konzerngewinn um 84 Prozent auf 11 Millionen Euro zusammen. Die Kosten für Ladenschließungen sowie teure Managerwechsel belasteten. So wurde im zweiten Quartal auch die Abfindung für Markenvorstand Christoph Auhagen verbucht, der Ende April vorzeitig ausschied.

Zusätzliche Ladenschliessungen nach zu schneller expansion

Hugo Boss hatte bereits zu Jahresbeginn die Märkte mit einer Gewinnwarnung geschockt, woraufhin der damalige Boss-Chefs Claus-Dietrich Lahrs seinen Hut nehmen musste. Seit Mai führt nun der frühere Finanzvorstand Mark Langer den Konzern.

Die Schwaben hatten in der Vergangenheit zu schnell expandiert, was nun, da weniger Kunden kommen, ein Problem ist. In China macht der Konzern deshalb 20 Filialen dicht, noch einmal so viele Läden sollen an anderen Orten geschlossen werden. In den USA wird Hugo Boss beim Großhandel wählerischer, um sich den dortigen Rabattschlachten besser entziehen zu können. (DPA)

Foto: Hugo Boss

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