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Hugo Boss auf Erholungskurs - Gewinn steigt wieder

Von DPA

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Der Modekonzern Hugo Boss kommt auf seinem Sanierungspfad nicht ohne Stolperer voran. Zwar legte der Gewinn dank niedrigerer Kosten und weniger gewährten Rabatten im ersten Quartal deutlich zu. Ein nach wie vor lahmendes US-Geschäft bremste allerdings die Umsatzentwicklung und vor allem online erlaubte sich der Edelschneider derbe Patzer. Der seit knapp einem Jahr amtierende Boss-Chef Mark Langer räumte am Mittwoch technische Probleme und ein falsches Produktangebot auf der Webseite ein. Das Online-Minus von 27 Prozent im ersten Quartal will er so schnell wie möglich ausbügeln.

Die Reaktion an der Börse war deutlich. Auch wenn die vorgelegten Kennziffern die Markterwartungen übertreffen würden, enttäusche Hugo Boss doch im Detail, hieß es. Die im MDax notierte Aktie verlor zuletzt rund 5 Prozent an Wert. Allerdings war das Papier zuvor gut gelaufen und hatte erst in der vergangenen Woche bei fast 71 Euro den höchsten Stand seit Februar 2016 erklommen.

Boss-Chef Langer zufolge wird sich das Geschäft im Internet bereits im zweiten Quartal verbessern. Man habe den Fehler gemacht, zu teure und hochwertige Produkte im eigenen Online-Shop anzubieten. Die meisten Kunden, die online einkaufen, würden aber eher nach günstigeren Angeboten Ausschau halten, sagte er. Auch bei der Benutzerfreundlichkeit der Webseite gebe es Nachholbedarf.

Mehr Umsatz Hugo Boss in Q1

Der Internethandel ist bei Hugo Boss ohnehin ein zartes Pflänzchen. Gerade einmal 20 Millionen Euro erzielte Hugo Boss zwischen Januar und März online. Das meiste Geld kommt nach wie vor über eigene Läden oder Großhandelspartner herein. Insgesamt setzte der Konzern im Quartal 651 Millionen Euro um. Das war ein Prozent mehr als im Vorjahr.

Fortschritte machte Hugo Boss im zurückliegenden Quartal in China und Europa. Das US-Geschäft schwächelte aber weiterhin. Im vergangenen Jahr hatte sich der Konzern von einer ganzen Reihe von Vertriebspartnern getrennt, weil er die in den USA üblichen Rabattschlachten nicht mitmachen wollte. Mit einer Rückkehr zu profitablem Wachstum ist Langer zufolge in den USA erst 2018 zu rechnen.

Der Manager zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Geschäftslage und sprach von einer soliden Entwicklung in einem schwierigen Umfeld. Der Konzern war im vergangenen Jahr durch die Flaute in der Textilbranche sowie durch hausgemachte Fehler in eine Krise gestürzt. In der Folge musste fast der komplette Vorstand gehen. Die Marke wurde neu positioniert und etliche Läden dicht gemacht. Einige Schließungen, aber auch Neueröffnungen stehen auch 2017 an.

Dass in diesem Jahr weniger Kosten und Sonderbelastungen anfallen, hilft dem Gewinn auf die Sprünge. Im ersten Quartal kletterte das Konzernergebnis um ein Viertel auf 48 Millionen Euro. Operativ (bereinigtes Ebitda) verdiente Hugo Boss mit 97,4 Millionen Euro vier Prozent mehr als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr rechnet Hugo Boss mit stabilen Erlösen sowie einem Anstieg des Nettogewinns im niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Wichtig für den weiteren Erfolg der Strategie wird aus Sicht von Analyst Piral Dadhania vom Analysehaus RBC Capital die Resonanz auf die neuen Kollektionen sein. Langer und sein Team haben das Markenportfolio gestrafft, die Männermode wieder in den Fokus gerückt und auch den Anteil an Freizeitmode ausgebaut. In den nächsten Wochen wird die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2018 dem Handel vorgestellt. Im Sommer stehen zudem wichtige Modeschauen in Florenz und New York an. (DPA)

Foto: Hugo Boss website

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