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Hitzewelle belastet Modehändler: Auch Tom Tailor muss Prognosen senken

Von Jan Schroder

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Die Auswirkungen des langen, heißen Sommers auf die Modebranche werden immer deutlicher: In der Nacht zum Donnerstag musste auch der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor Holding SE aufgrund schwacher Geschäfte in den vergangenen Wochen seine Jahresprognosen nach unten korrigieren. Erst am Montag hatte der Online-Versender Zalando aus dem gleichen Grund eine Gewinnwarnung abgegeben.

„Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im August und der ersten Septemberhälfte sowie die Hochrechnungen für die verbleibenden Monate haben ergeben, dass der ungewöhnlich heiße und lange Sommer mit rückläufiger Nachfrage sowie der damit verzögerte Saisonstart für die Herbst/Winter-Kollektionen, kombiniert mit einer Vielzahl von Rabattaktionen ab August das Wachstum belasten“, räumte Tom Tailor in einer Ad-hoc-Meldung ein. Der Vorstand gehe nun nicht mehr davon aus, „diese Umsatzrückgänge durch ein profitables Wachstum in den verbleibenden Monaten 2018 zu kompensieren“.

Der Konzern erwartet nun einen deutlichen Umsatzrückgang und eine niedrigere EBITDA-Marge

So prognostiziert der Konzern für 2018 jetzt nur noch einen Jahresumsatz im Bereich von 840 bis 860 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Tom Tailor noch 921,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Bislang war das Management lediglich von einem „leichten Umsatzrückgang“ infolge der jüngsten Sanierungsmaßnahmen ausgegangen.

Auch beim Ergebnis wurden die Erwartungen heruntergeschraubt. Die EBITDA-Marge werde im laufenden Jahr voraussichtlich nur „zwischen siebeneinhalb und achteinhalb Prozent“ liegen, erklärte der Vorstand. Zuvor hatte das Ziel bei zehn Prozent gelegen.

Die Marke Bonita litt besonders unter dem heißen Sommer

Darüber hinaus warnte das Unternehmen vor möglichen weiteren Komplikationen: „Aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung von Bonita wird im Zusammenhang mit dem anstehenden Budgetprozess und der strategischen Langzeitplanung die Werthaltigkeit der Beteiligung sowie der Markenwert grundlegend überprüft werden“, teilte Tom Tailor mit.

Das Konzept Bonita hatte in den vergangenen Monaten besonders unter den außerordentlich hohen Temperaturen zu leiden. Den ohnehin „schwierigen Start in das Jahr“ habe die Marke angesichts der widrigen Witterungsverhältnisse im Sommer nicht ausgleichen können, erklärte der Konzern. Zudem würde die „Modernisierung“ von Bonita „mehr Zeit als erwartet“ in Anspruch nehmen. Zufrieden zeigte sich der Vorstand demgegenüber mit der Geschäftsentwicklung im Segment Tom Tailor. Die Kernmarke könne sich „trotz herausfordernder Bedingungen weiterhin am Markt durchsetzen“, hieß es in der jüngsten Mitteilung.

Foto: Tom Tailor
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