• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Heimschwäche macht Guess zu schaffen

Heimschwäche macht Guess zu schaffen

Von Jan Schroder

Wird geladen...

Scroll down to read more

Business

Schwierigkeiten auf dem Heimatmarkt haben die Zahlen des US-amerikanischen Bekleidungsunternehmens Guess Inc. im Geschäftsjahr 2016/17 belastet. Trotz guter Geschäfte in Europa und Asien stagnierte der Konzernumsatz, der Nettogewinn brach regelrecht ein. Immerhin war im vierten Quartal ein Aufwärtstrend zu beobachten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 28. Januar endete, erwirtschaftete Guess einen Umsatz in Höhe von 2,21 Milliarden US-Dollar. Damit wurde das Vorjahresniveau um 0,2 Prozent übertroffen. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um 1,0 Prozent. In Amerika sank der Großhandelsumsatz um 5,9 Prozent (währungsbereinigt -2,4 Prozent), die Einzelhandelserlöse schrumpften um 4,7 Prozent (währungsbereinigt -4,1 Prozent). Dabei gingen die Retail-Erlöse in den USA und Kanada auf vergleichbarer Fläche um 4,9 Prozent zurück (währungsbereinigt -4,5 Prozent).

In Übersee konnte das Unternehmen demgegenüber deutlich wachsen: So stiegen die Umsätze in Europa um 8,9 Prozent (währungsbereinigt +9,2 Prozent) und in Asien um 3,6 Prozent (währungsbereinigt +4,9 Prozent).

In Amerika sollen im laufenden Jahr fast sechzig Stores geschlossen werden

Im Schlussquartal konnte Guess sein Wachstumstempo wieder steigern: Der Umsatz stieg um 3,2 Prozent (währungsbereinigt +4,3 Prozent) auf 679,3 Millionen US-Dollar. Während der amerikanische Einzelhandel weiter schwächelte (-6,4 Prozent), wurde im dortigen Großhandel immerhin ein kleines Plus verzeichnet (+1,0 Prozent, währungsbereinigt +3,7 Prozent). In Europa stieg der Quartalsumsatz um 11,4 Prozent (währungsbereinigt +13,5 Prozent), in Asien sogar um 26,6 Prozent (währungsbereinigt +27,9 Prozent). „Die Fortschritte in diesen beiden Regionen sind ermutigend“, erklärte CEO Victor Herrero. „Wir werden dort auch weiterhin den Großteil unserer Investitionen tätigen.“ Angesichts des anhaltend schwierigen Marktumfelds stehe in Amerika die Steigerung der Profitabilität im Vordergrund, erklärte Herrero. So sollen dort im laufenden Geschäftsjahr „nahezu sechzig Stores“ geschlossen werden.

Der Jahresüberschuss von Guess sank um rund 72 Prozent

Beim Ergebnis machten sich im vergangenen Geschäftsjahr neben ungünstigen Währungseffekten höhere Abschreibungen und Rabatte sowie die schlechtere Kostenquote auf Grund des flächenbereinigten Umsatzrückgangs in Nordamerika negativ bemerkbar. So sank der operative Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 81,3 Prozent auf 22,7 Millionen US-Dollar. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss schrumpfte trotz hoher Sondereinnahmen aus dem Verkauf einer Unternehmensbeteiligung um 72,2 Prozent auf 22,8 Millionen US-Dollar. Der verwässerte Gewinn pro Aktie sank von 0,96 auf 0,27 US-Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Unternehmensleitung nun wieder mit soliden Zuwächsen. Der Umsatz soll um 2,0 bis 4,0 Prozent (währungsbereinigt +4,0 bis 6,0 Prozent) verbessert werden. Allerdings umfasst das aktuelle Jahr eine Verkaufswoche mehr als das vergangene. Der verwässerte Gewinn pro Aktie soll auf 0,28 bis 0,40 US-Dollar steigen.

Guess: Geschäftsjahr 2016/17
Umsatz 2,2 Milliarden $
Nettogewinn 22,8 Millionen $

Foto: Guess
Guess