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Gap: Umsatz und Ergebnis schrumpfen im ersten Quartal

Von Jan Schroder

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Die gleichnamige Hauptmarke bereitet dem US-amerikanischen Bekleidungskonzern Gap Inc. weiterhin Kopfzerbrechen. Das Freizeitmodelabel Gap sorgte mit schwachen Zahlen maßgeblich dafür, dass Umsatz und Ergebnis des Konzerns im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres das Vorjahresniveau verfehlten. Die anhaltenden Erfolge des günstigen Konzepts Old Navy konnten den Abwärtstrend immerhin in Grenzen halten. Das Quartalsergebnis lag daher letztlich im Rahmen der Erwartungen.

Im vergangenen Quartal, das am 2. Mai endete, belief sich der Konzernumsatz auf knapp 3,7 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro. Damit lag er um 3,1 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sank der Umsatz um ein Prozent.

Beunruhigend entwickelten sich die Einzelhandelserlöse auf vergleichbarer Fläche: Sie schrumpften um vier Prozent. Erfolgreich war in den vergangenen Monaten nur Old Navy (flächenbereinigt +3 Prozent). Das anspruchsvolle Konzept Banana Republic (-8 Prozent) und die Marke Gap (-10 Prozent) mussten hingegen empfindliche Rückschläge hinnehmen. Insgesamt stieg der Umsatz von Old Navy um 4,8 Prozent auf 1,55 Milliarden US-Dollar, bei Gap sank er um 9,2 Prozent auf 1,31 Milliarden US-Dollar und bei Banana Republic um 7,2 Prozent auf 621 Millionen US-Dollar.

Die Reform der weiterhin schwächelnden Marke Gap hat für CEO Art Peck „höchste Priorität“

„Die Resultate von Old Navy stimmen mich zuversichtlich“, sagte CEO Art Peck angesichts der aktuellen Zahlen. Der Umbau der Marke Gap habe nun „höchste Priorität“. Ziel sei, „die Ästhetik des Labels wiederzubeleben“, so Peck. Schon seit längerer Zeit hatte die Traditionsmarke kaum noch Begehrlichkeiten wecken können. Zu unklar war ihr Erscheinungsbild geworden. Peck hatte daher bereits personelle Veränderungen auf entscheidenden Positionen durchgesetzt: Kurz vor Weihnachten übernahm Jeff Kirwan als neuer Global President die Führung des Labels, im Januar musste Chefdesignerin Rebekka Bay ihren Hut nehmen. Seither werden die Kollektionen von einem Kreativteam entwickelt.

Noch spiegelt sich der Umbruch allerdings nicht in den Zahlen wider – und Analysten sind allenthalben skeptisch, ob die Marke in naher Zukunft wieder an große alte Zeiten anknüpfen kann. Peck versucht angesichts dessen, Optimismus zu verbreiten: „Wir haben jetzt ein neues Führungsteam und nehmen die notwendigen Veränderungen vor, um unsere Leistungen langfristig zu verbessern“, sagte er. Ein erstes Ziel sei, die „Produktakzeptanz“ zu steigern – also den Kunden Argumente zu liefern, warum sie wieder bei Gap einkaufen sollen.

Im abgelaufenen Quartal sank der Konzerngewinn um rund acht Prozent

Die schwachen Umsatzzahlen und negative Währungseffekte belasteten im abgelaufenen Quartal naturgemäß auch das Ergebnis: Der Nettogewinn fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz niedrigerer Betriebskosten und eines positiven Steuereffekts um 8,1 Prozent auf 239 Millionen US-Dollar (218 Millionen Euro). Der verwässerte Gewinn pro Aktie sank lediglich um rund drei Prozent von 0,58 auf 0,56 US-Dollar, weil der Konzern in großem Stil eigene Anteile zurückgekauft hatte. Das Ergebnis bewegte sich damit im Rahmen dessen, was die meisten Analysten im Vorfeld der Veröffentlichung erwartet hatten. Daher bekräftigte die Konzernführung auch ihre aktuelle Jahresprognose: Sie rechnet also für 2015/16 weiterhin mit einem verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von 2,75 bis 2,80 US-Dollar. Im Vorjahr waren 2,87 US-Dollar erreicht worden.

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