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Gap: Umsatz und Aktienkurs auf Talfahrt

Von Jan Schroder

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Auch im April blieb die Trendwende bei Gap aus: Der US-amerikanische Bekleidungskonzern musste erneut einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Entsprechend ernüchternd fielen die Zahlen für das erste Quartal aus, die das Unternehmen am Dienstag präsentierte. Die Aktien verloren umgehend mehr als ein Zehntel ihres Wertes. Angesichts der anhaltend schwachen Geschäfte will Gap nun seine internen Umbaumaßnahmen ausweiten und beschleunigen, um für eine bessere Zukunft zu sorgen.

Im April sank der Umsatz des Konzerns im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,4 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar (984 Millionen Euro). Auf vergleichbarer Fläche gingen die Erlöse nach Angaben des Unternehmens um sieben Prozent zurück. Erneut konnte sich keine der Hauptmarken dem Abwärtssog entziehen. Beim Label Gap sank der Umsatz flächenbereinigt um vier Prozent, bei Banana Republic um sieben Prozent. Das preisgünstige Konzept Old Navy, das sich in den vergangenen Jahren lange vergleichsweise gut behauptet hatte, musste den stärksten Rückschlag hinnehmen. Seine Erlöse schrumpften flächenbereinigt um zehn Prozent.

Im gesamten ersten Quartal 2016/17, das Ende April abgeschlossen wurde, kam der Konzern damit auf einen Umsatz von 3,44 Milliarden US-Dollar (3,02 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 6,0 Prozent. Flächenbereinigt sanken die Erlöse um fünf Prozent. Alle drei Hauptmarken verfehlten auf vergleichbarer Fläche das Vorjahresniveau (Gap -3 Prozent, Banana Republic -11 Prozent, Old Navy -6 Prozent).

Angesichts der anhaltend schlechten Zahlen will der Konzern seine Reformen ausweiten und beschleunigen

Der Konzern kündigte angesichts der erneut enttäuschenden Zahlen weitere Reformen an. Außerdem sollen die bereits angekündigten Initiativen schneller umgesetzt werden. „Unsere Branche entwickelt sich weiter, und wir müssen uns schneller verändern und unsere Energie auf die Aspekte konzentrieren, die für den Kunden am wichtigsten sind“, erklärte CEO Art Peck. Die Hauptziele der Umbaumaßnahmen seien, „Marktanteile in Nordamerika zurückzugewinnen“ und im Ausland die sich bietenden Chancen in besonders vielversprechenden „strategischen Märkten“ zu nutzen.

Derzeit sucht der Konzern nach Möglichkeiten, sein Geschäftsmodell zu verschlanken, um „effizienter und flexibler“ zu werden. Außerdem stehen die Filialnetze von Banana Republic und Old Navy auf dem Prüfstand. Betroffen sind vor allem Standorte außerhalb Nordamerikas, weil sich der Konzern dort auf die „Regionen mit den größten Wachstumspotentialen“ konzentrieren will.

Der Aktienkurs von Gap brach nach der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen um mehr als zwölf Prozent ein

Details der geplanten Sanierungsmaßnahmen will Gap zusammen mit dem vollständigen Zahlenwerk für das erste Quartal am 19. Mai vorstellen. Dann wird das Unternehmen voraussichtlich ein enttäuschend niedriges Quartalsergebnis präsentieren: Das Management prognostizierte einen verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von 0,31 bis 0,32 US-Dollar. Im ersten Quartal des vergangenen Jahres hatte er noch bei 0,56 US-Dollar gelegen. Die Bruttomarge sei im Laufe des Frühjahres „unter Druck geraten“, teilte das Unternehmen mit. Aufgrund der „unerwartet schwachen Nachfrage im März“ sei der Konzern „mit größeren Lagerbeständen als geplant in den April gestartet“. Auch im Laufe des vergangenen Monats habe sich die Situation nicht gebessert. Die Anleger reagierten empfindlich auf die schlechten Nachrichten: Der Aktienkurs von Gap brach umgehend um mehr als zwölf Prozent ein.

Foto: Gap

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