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Gap: Nachfrageschwäche und Restrukturierungskosten belasten Ergebnis im zweiten Quartal

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Gap Inc. hat im zweiten Quartal 2015/16 wie erwartet einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Hohe Restrukturierungskosten, negative Währungseffekte und niedrigere Erlöse sorgten dafür, dass der ausgewiesene Überschuss das Vorjahresniveau verfehlte. Für die kriselnde Kernmarke Gap hat der Konzern inzwischen ein umfassendes Sanierungsprogramm aufgelegt.

Der operative Gewinn belief sich im zurückliegenden Quartal, das am 1. August abgeschlossen wurde, auf 369 Millionen US-Dollar. Damit fiel er um 34,9 Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis schrumpfte um 34,0 Prozent auf 219 Millionen US-Dollar (191 Millionen Euro), der verwässerte Gewinn pro Aktie sank von 0,75 auf 0,52 US-Dollar. Bereinigt um einmalige Restrukturierungskosten hätte er 0,64 US-Dollar erreicht. Damit lag er am oberen Ende des vom Unternehmen ausgegebenen Prognosebereichs.

Der Umsatz des Konzerns ging um zwei Prozent auf 3,90 Milliarden US-Dollar (3,40 Milliarden Euro) zurück. Bereinigt um Wechselkursveränderungen hätte er das Vorjahresniveau von 3,98 Milliarden US-Dollar erreicht. Die Einzelhandelserlöse gingen auf vergleichbarer Fläche um zwei Prozent zurück. Positiv entwickelte sich dabei erneut die günstige Linie Old Navy (+3 Prozent), das umsatzstärkste Konzept des Konzerns. Ihre Zuwächse konnten flächenbereinigten Rückgänge bei Banana Republic (-4 Prozent) und der Marke Gap (-6 Prozent) allerdings nicht kompensieren.

Die Marke Gap soll sich künftig stärker an Fast-Fashion-Modellen orientieren

Um die Marke Gap, deren Umsätze in den USA im zweiten Quartal um rund sechs Prozent sanken, wieder auf Kurs zu bringen, hat der Konzern einschneidende Reformen beschlossen. So soll zwar die Expansion im Ausland fortgesetzt werden, in Nordamerika werden angesichts der gesunkenen Nachfrage aber insgesamt 175 Filialen geschlossen, 140 davon bereits im laufenden Geschäftsjahr. In der Zentrale der Marke sollen zudem etwa 250 Stellen gestrichen werden. Der Konzern bezifferte die im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen anfallenden Kosten auf insgesamt 130 bis 140 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig soll das Design stärker an die Kundenwünsche angepasst werden. Außerdem sind schnellere und flexiblere Produktionszyklen geplant. Damit nähert sich die Marke dem Geschäftsmodell von Konkurrenten wie H&M und Zara an. Die Erfolge der aufstrebenden Fast-Fashion-Anbieter hatten zuletzt zum Umsatzschwund bei Gap beigetragen.

Im gesamten ersten Halbjahr erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in Höhe von 7,56 Milliarden US-Dollar (6,58 Milliarden Euro), knapp drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sank um 23 Prozent auf 458 Millionen US-Dollar (399 Millionen Euro). Neben den genannten Faktoren belasteten auch die Folgen eines Streiks in den Häfen der US-amerikanischen Westküste im Frühjahr die Zahlen. Der verwässerte Gewinn pro Aktie sank von 1,32 auf 1,09 US-Dollar. Bereinigt um Währungs- und Sondereffekte wäre er nach Angaben des Unternehmens um zwölf Prozent auf 1,42 US-Dollar gestiegen. Angesichts der vorliegenden Zahlen bestätigte der Konzern seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr. Er rechnet damit weiterhin mit einem um Restrukturierungskosten bereinigten Gewinn pro Aktie im Bereich von 2,75 bis 2,80 US-Dollar.

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