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Erfolgreicher Sparkurs: Guess schreibt wieder schwarze Zahlen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Modekonzern Guess Inc. ist im ersten Quartal 2015/16 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Obwohl der Umsatz weiter schrumpfte, schrieb das Unternehmen anders als im vergangenen Jahr in den ersten drei Monaten schwarzen Zahlen, weil die Kosten - etwa durch die Schließung zahlreicher Boutiquen - deutlich gesenkt wurden. Angesichts der vorgelegten Resultate hob der Konzern seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr an.

Beim Umsatz musste Guess wie viele andere US-Unternehmen, die stark im Ausland engagiert sind, dem Kursanstieg des US-Dollars gegenüber wichtigen lokalen Währungen Tribut zollen. Die Gesamterlöse sanken daher verglichen mit dem Vorjahresquartal um 8,4 Prozent auf 478,8 Millionen US-Dollar (429,5 Millionen Euro). Währungsbereinigt lagen sie nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau.

Besonders in Europa kamen Wechselkurseffekte zum Tragen: Dort lag der Umsatz bei 137,4 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang um 13,7 Prozent bedeutete. Währungsbereinigt wuchsen die Erlöse allerdings um 7,5 Prozent. In Asien sank der Umsatz um 8,7 Prozent (währungsbereinigt -6,0 Prozent) auf 64,0 Prozent.

In Nordamerika gingen die Einzelhandelserlöse um 6,2 Prozent auf 214,2 Millionen US-Dollar zurück. Dort hat Guess seit Beginn des Jahres elf eigene Shops geschlossen. Im nordamerikanischen Großhandel schrumpfte der Umsatz um 5,2 Prozent (währungsbereinigt -1,4 Prozent) auf 37,3 Millionen US-Dollar.

„Striktes Kostenmanagement“ bescherte Guess im ersten Quartal 2015/16 einen Überschuss von rund drei Millionen US-Dollar

Beim Ergebnis profitierte Guess von geringeren Preisnachlässen und umfassenden Sparmaßnahmen. So gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen: Der Betriebsgewinn belief sich auf knapp 4,4 Millionen US-Dollar, nachdem im Vorjahresquartal ein operativer Verlust in Höhe von 2,0 Millionen US-Dollar angefallen war. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss lag bei 3,3 Millionen US-Dollar, vor einem Jahr hatte noch ein Nettoverlust von 2,1 Millionen US-Dollar unter dem Strich gestanden.

„Insgesamt sind unsere Quartalszahlen besser als erwartet ausgefallen“, sagte CEO Paul Marciano. Das sei vor allem einem „strikten Kostenmanagement“ zu verdanken gewesen. Der Konzernchef sah aber auch positive Signale im Tagesgeschäft: „In Nordamerika haben wie Fortschritte bei der Damenmode gemacht, zudem hat die Marke Marciano ein weiteres gutes Quartal abgeliefert“, erklärte er. Weitere Highlights waren für ihn das „solide Wachstum“ im Online-Geschäft (+14 Prozent) und die Entwicklung in Europa. Die Erlöse in den dortigen Boutiquen seien auf vergleichbarer Fläche gestiegen und hätten die Erwartungen übertroffen, sagte Marciano. Diese positiven Entwicklungen hätten sich im zweiten Quartal fortgesetzt, erklärte er.

Angesichts der aktuellen Resultate hob Guess seine Ergebnisprognose für das gesamte Geschäftsjahr an: Erwartet wird nun ein verwässerter Gewinn pro Aktie zwischen 0,86 und 1,02 US-Dollar. Zuvor hatte der Zielkorridor bei 0,75 bis 0,95 US-Dollar gelegen. Beim Umsatz rechnet das Management weiterhin mit „Gegenwind“ aufgrund der anhaltenden Dollarstärke. Prognostiziert wird daher ein Rückgang um 6,5 bis 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den negativen Einfluss der Wechselkursentwicklung bezifferte das Unternehmen auf etwa sieben Prozentpunkte.

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