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Deutsche Inflation bei 7,6 Prozent – Dynamik schwächt sich etwas ab

Von DPA

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Bild: Pexels, Markus Spiske

Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich nach der Einführung des Tankrabatts und des 9-Euro-Tickets etwas verlangsamt. Nach einer ersten Schätzung des Statischen Bundesamtes lagen die Verbraucherpreise im Juni um 7,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte. Im Mai war die Jahresteuerungsrate getrieben vor allem von kräftigen Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel auf 7,9 Prozent gestiegen. Sie erreichte damit den höchsten Stand seit fast 50 Jahren.

Besonders deutlich verteuerten sich auch im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat den vorläufigen Daten zufolge Energie (plus 38,0 Prozent) und Nahrungsmittel (plus 12,7 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat Mai waren Fahrkarten für den Nahverkehr sowie teilweise auch Kraftstoffe nach Angaben der Statistikämter einzelner Bundesländer aber günstiger. Wie sich das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt genau ausgewirkt haben, lässt sich nach Angaben des Bundesamtes mit den vorläufigen Ergebnissen noch nicht darstellen.

Von Mai auf Juni dieses Jahres stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Zahlen zufolge insgesamt um 0,1 Prozent.

Am 4. Juli will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer sogenannten Konzertierten Aktion zusammen mit Spitzenvertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber beraten, wie die Preisentwicklung in den Griff zu bekommen ist.

Gespart wird bei Lebensmitteln, Bekleidung und Schuhen

Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern gab es ähnlich hohe Werte im Winter 1973/1974. Damals waren die Mineralölpreise infolge der ersten Ölkrise stark gestiegen. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil diese sich für einen Euro dann weniger leisten können.

Viele Menschen in Deutschland - ob berufstätig oder arbeitssuchend - wollen angesichts der hohen Inflation ihre Lebensmitteleinkäufe und die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe einschränken. Das geht aus einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung hervor, für die Ende April und Anfang Mai gut 6200 Personen befragt wurden. Über alle Einkommensgruppen hinweg wollen demnach 39 Prozent der Befragten künftig weniger Nahrungs- und Genussmittel kaufen. Bei Bekleidung und Schuhen will sich mehr als jeder Zweite (53 Prozent) einschränken. (dpa)

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