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Deichmann verkauft erstmals über 172 Millionen Paar Schuhe

Von Reinhold Koehler

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Der Schuhfilialist Deichmann konnte im vergangenen Jahr weiter wachsen und fünf Millionen Paar Schuhe mehr verkaufen als im Vorjahr. Wie das Unternehmen berichtet, wurden so 2014 rund 172 Millionen Paar Schuhe abgesetzt. In 23 europäischen Ländern und in den USA erzielte die Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Bruttoumsatz von 4,9 Milliarden Euro, den höchsten in der über 100-jährigen Firmengeschichte. Das währungsbereinigte Umsatzplus lag damit bei sechs Prozent und flächenbereinigt bei 2,1 Prozent.

„2014 war für die Deichmann-Gruppe ein erfolgreiches Geschäftsjahr in einem schwierigen Umfeld. Ob der warme Winter, die weltweiten Währungsschwankungen oder die wirtschaftlichen Turbulenzen in einigen Ländern: Unser Unternehmen stand zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die wir gut gemeistert haben", so Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Deichmann SE. „Es ist uns gelungen, unsere Position als Marktführer in Deutschland und Europa weiter zu festigen. Dazu trägt auch bei, dass wir unsere umfangreichen Omnichannel-Aktivitäten weiter ausgebaut haben und mittlerweile international erfolgreich 19 Onlineshops mit durchweg zweistelligen Zuwachsraten betreiben." Als weiteren Grund für das erfolgreiche Abschneiden nennt Deichmann die Kollektionen des vergangenen Jahres: „Wir hatten offenbar ein gutes Gespür für den Kundenwunsch, indem wir mit vielen Modellen den Trend nach sportiver Mode aufgegriffen haben."

Das Wachstum bei Deichmann spiegelte sich 2014 auch in der Anzahl der Mitarbeiter und der Filialen wider. Die Unternehmensgruppe war im vergangenen Jahr in 23 europäischen Ländern und in den USA mit 3.600 Filialen vertreten, das sind 100 mehr als noch im Vorjahr. Unter eigenem Namen betreibt das Unternehmen Filialen in Deutschland und 20 weiteren Ländern. Zur Unternehmensgruppe gehören zudem die Dosenbach-Ochsner AG in der Schweiz, vanHaren Schoenen B.V. in den Niederlanden und Rack Room Shoes sowie Off Broadway in den USA. Tochtergesellschaften in Deutschland sind die Roland SE und die MyShoes SE. Mit insgesamt 36.154 Mitarbeitern im In- und Ausland beschäftigte das Unternehmen Ende 2014 etwa 1.100 Arbeitskräfte mehr als 2013.

Deutschland bleibt wichtigster Markt

Allein 75,2 Millionen Paar Schuhe verkaufte Deichmann 2014 in Deutschland, ein Plus von knapp zwei Prozent. Gleichzeitig erreichte der Bruttoumsatz erstmalig zwei Milliarden Euro (netto 1,7 Milliarden Euro), das sind 5,1 Prozent mehr als 2013. Flächenbereinigt lag das Plus bei drei Prozent. „Wir sind damit deutlich stärker gewachsen als die Branche", so Deichmann. Zum Vergleich: Die deutsche Branche hat das Jahr 2014 laut dem Bundesverband des Deutschen Schuheinzelhandels (BDSE) mit einem Umsatzplus von nominal einem Prozent abgeschlossen. Zugleich baute das Unternehmen sein deutsches Filialnetz um 30 Standorte auf 1.363 aus.

Wachsen will Deichmann auch im laufenden Jahr, vor allem auch in Deutschland. So sollen hier rund 66 Filialen neu eröffnet, 25 unattraktive Standorte geschlossen und 70 Läden modernisiert werden. Insgesamt plant das Unternehmen für das laufende Jahr Investitionen in Höhe von 208 Millionen Euro ein, von denen fast 79 Millionen Euro auf Deutschland entfallen. Sie fließen neben der Modernisierung und Erweiterung des Filialnetzes vor allem in Investitionen in Logistik und IT. Insgesamt plant die Deichmann-Gruppe, 2015 weltweit rund 150 Filialen netto neu zu eröffnen und 180 Geschäfte zu modernisieren.

„Wir wollen in diesem Jahr die Expansion in den vorhandenen Märkten weiter vorantreiben, denn wir sehen in den meisten Ländern noch Wachstumspotenzial", so Heinrich Deichmann. „Natürlich untersuchen wir auch weitere potenzielle Märkte in neuen Ländern. Darüber reden wir dann, wenn es soweit ist. Wir planen aber auch internationales Wachstum mit anderen Formaten innerhalb der Unternehmensgruppe." So soll in diesem Jahr Ochsner Sport, der Marktführer im Schweizer Sportfachhandel, erstmals eine Filiale in Deutschland eröffnen und ab Mitte März in der Glacis-Galerie in Neu-Ulm vertreten sein. Zwei weitere Neueröffnungen seien bereits geplant, so Deichmann weiter.

Kräftig investiert werden soll zudem auch in die Online-Aktivitäten des Unternehmens. Man werde im Lauf des Jahres weitere Onlineshops in den jeweiligen Märkten starten, heißt es. In Vorbereitung sei auch ein eigener Kundenclub, der in einem Pilotprojekt zunächst in Österreich und Polen getestet werde, bevor er nach Deutschland kommt. „Wir verfolgen konsequent das Ziel, unseren Kunden auf jedem Kanal das beste Angebot in Bezug auf Produkte, Preis und Service zu machen und ihm das Wechseln zwischen den Kanälen so einfach und bequem wie möglich zu machen", so Firmenchef Deichmann. „Für uns ist nicht entscheidend, welchen Umsatzanteil der einzelne Vertriebskanal hat, sondern dass der Kunde den Umsatz mit uns macht."

Foto: Deichmann

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