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Das Ende eines Kapitalkrimis: SMCP erhält unrechtmäßig veräußerte Anteile zurück

Von AFP

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Bild: Die Marken der SMCP-Gruppe

Der französische Textilkonzern SMCP, zu dem die Marken Sandro, Maje, Claudie Pierlot und De Fursac gehören, kann aufatmen: Die 15,5 Prozent seines Kapitals, die 2021 von seinem zahlungsunfähigen chinesischen Aktionär unrechtmäßig an eine auf den Britischen Jungferninseln ansässige Gesellschaft abgetreten worden waren, sind nun an die luxemburgische Holdinggesellschaft, die sie zuvor hielt, zurückgegeben worden.

In den letzten Jahren hatte es SMCP nicht leicht. Wie viele andere Unternehmen im Premiumbereich litt auch der Modekonzern, der im sogenannten erschwinglichen Luxussegment aktiv ist, unter der Covid-Krise, der Inflation, die die Haushaltsbudgets belastete, und den durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Rohstoffpreisen.

Hintergründe eines Rechtsstreits

Neben diesen konjunkturellen Effekten hatte der börsennotierte französische Konzern auch mit einem hausgemachten Kapitalwirrwarr zu kämpfen. Ein wichtiger Schritt zur Lösung dieses Problems erfolgte am Montag.

2017, zum Zeitpunkt des Börsengangs von SMCP, war der chinesische Mischkonzern Shandong Ruyi über eine in Luxemburg registrierte Investmentgesellschaft, European TopSoho (ETS), der Mehrheitsaktionär. Letztere Firma, hoch verschuldet und mit einer Beteiligung von 53 Prozent, geriet 2021 in Zahlungsverzug und verlor den Großteil des Kapitals an ihre Gläubiger:innen, die in der Einheit GLAS zusammengefasst sind. GLAS erhielt 29 Prozent des Kapitals, während 8 Prozent bei ETS verblieben.

Zuvor hatte European TopSoho jedoch eine Beteiligung von etwa 16 Prozent an die Tochter des Shandong-Ruyi-Gründers, Chenran Qiu, verkauft, die im Trust Dynamic Treasure Group (DTG) auf den Britischen Jungferninseln untergebracht wurde. Die Transaktion wurde für einen Euro abgeschlossen, „obwohl ihr Marktwert damals über 80 Millionen Euro lag“, betonten die Analyst:innen von Oddo im Juli 2024 in einer Mitteilung. GLAS versuchte seit mehreren Jahren, diesen Teil des Kapitals zurückzuerlangen, und hielt das Abtretungsverfahren für unrechtmäßig. Daher leitete GLAS Gerichtsverfahren ein und erwirkte 2024 eine positive Entscheidung der britischen Justiz, da DTG eine Gesellschaft britischen Rechts ist. In dieser Entscheidung wurde die Rückführung der ETS-Aktien nach Luxemburg angeordnet.

Die jetzt zurückgeführten Aktien hätten sich jedoch auf einem Bankkonto in Singapur befunden, was die Justiz des asiatischen Stadtstaates involviert habe, erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gegenüber der AFP.

Neue Perspektiven

Am Montag gab der Konzern bekannt, dass „nach der Entscheidung des High Court von Singapur vom 4. Juli 2025 die 15,5-Prozent-Beteiligung an SMCP, die 2021 an die Dynamic Treasure Group abgetreten worden war, am 11. August 2025 an European TopSoho zurückgegeben wurde“.

„Die Rückgabe dieser Beteiligung klärt die Aktionärsstruktur von SMCP. Der Konzern konzentriert sich weiterhin auf die Umsetzung seiner Strategie für profitables Wachstum, gestützt auf die Attraktivität seiner Marken, seine operative Flexibilität und seine Bemühungen zur Kostenkontrolle“, erklärte das Unternehmen, nachdem er von diesem Damoklesschwert befreit worden war.

Von nun an kann sich GLAS als Gläubigerin in Position bringen, um die 15,5 Prozent der Anteile zurückzuerhalten. Im Juli 2024 schrieben die Analysten von Oddo, dass ein „eventuelles öffentliches Übernahmeangebot von GLAS“ eine der möglichen Optionen sei, „sobald die Aktien zurückgeführt und beschlagnahmt“ worden seien. Durch die Rückgabe würde GLAS die Bedingungen für die Überschreitung der Anteilsschwelle von 30 Prozent erfüllen, da die Gesellschaft bereits 29 Prozent der Aktien von SMCP hält. Die Gläubiger:innen könnten ihre Anteile aber auch verkaufen, um das geliehene Geld zurückzuerhalten.

In jedem Fall eröffnen sich neue Perspektiven für die SMCP-Gruppe, die der Krise im Prêt-à-porter-Bereich bislang gut standhalten kann. Im vergangenen Jahr stellten die Expert:innen von Oddo fest, dass der Konzern trotz eines ungünstigen makroökonomischen Umfelds im Jahr 2023 „gute Ergebnisse erzielen und sogar Cash generieren konnte und zudem über einen Plan für 2026 verfügt, der es ihm ermöglichen wird, die Krise, die den Sektor trifft, zu überstehen“.

Im ersten Halbjahr 2025 stieg der Umsatz um 2,7 Prozent und legte dabei in allen Regionen außer Asien zu. Vor allem aber kehrte SMCP mit einem Nettogewinn von elf Millionen Euro in die Gewinnzone zurück. Im ersten Halbjahr 2024 hatte der Konzern noch einen Verlust von 27,7 Millionen Euro verbuchen müssen.

SMCP verfügt aktuell über 1.642 Verkaufsstellen weltweit.

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