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Chanel enthüllt ehrgeizige Klimaverpflichtung

Von Simone Preuss

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In Anlehnung an die ehrgeizigen Ziele des Pariser Klima Übereinkommens von 2015 hat das französische Modehaus Chanel jüngst seine eigene Klimaverpflichung namens Chanel Mission 1.5° enthüllt, die darauf abzielt, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu minimieren. Sie soll das Modehaus sowie seine weltweiten Lieferketten betreffen.

„Die Klimakrise stellt das größte Problem unserer Zeit dar und erfordert dringende Maßnahmen zur Verringerung der negativen Umweltauswirkungen und zum Vorrantreiben eines breiteren Wandels. Wir sind der Überzeugung, dass Unternehmen an der Seite von Regierungen und der Zivilgesellschaft eine klare Rolle zum Schutz der schwächsten Gemeinschaften der Welt spielen und Ökosysteme vor den Folgen des Klimawandels schützen müssen. Mit der heutigen Ankündigung hat Chanel eine klare Verpflichtung getroffen, um den Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft zu beschleunigen. Chanel Mission 1.5° ist in unsere langfristige Vision eingebettet und spiegelt unsere Ambitionen wider, unseren Teil zur größten Herausforderung der Menschheit beizutragen und die Zukunft unseres Unternehmens in einer nachhaltigeren Welt zu verankern“, kommentiert Chanels Nachhaltigkeitschef Andrea d’Avack in einer Mitteilung vom Dienstag.

Chanel konzentriert sich auf Emissionen, Strom und nachhaltige Projekte

Konkret hat das französische Luxushaus vier Verpflichtungen für das nächste Jahrzehnt aufgestellt, die den CO2-Fußabdruck, erneuerbaren Strom, den Ausgleich des verbleibenden Kohlenstoffausstoßes und die Finanzierung von Projekten betreffen, die diesen Übergang fördern.

So sollen die Emissionen im gesamten Chanel-Betrieb bis 2030 um 50 Prozent reduziert werden, was einer Reduzierung von 66 Prozent pro verkaufter Einheit entspricht, und die Emissionen der Lieferkette um 40 Prozent pro verkaufter Einheit gegenüber 2018. Diese Ziele wurden von der Science Based Target initiative (SBTi) anerkannt. Um sie zu erreichen, will Chanel weiterhin auf die verantwortungsbewusste Beschaffung und Produktion natürlicher Rohstoffe setzen, einschließlich der Art und Weise, wie Produkte entworfen, hergestellt, transportiert und vertrieben werden, und stützt sich dabei auf enge Partnerschaften mit seinen Zulieferern.

Das Unternehmen verpflichtet sich zudem, bis 2025 für seine eigenen Betriebe auf Strom umzustellen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Dazu ist Chanel der RE100-Koalition beigetreten, einer Gruppe einflussreicher Unternehmen, die sich für die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien einsetzen. Weltweit bezog Chanel ab 2019 bereits 41 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen und erwartet, dass dieser Anteil bis 2021 auf 97 Prozent ansteigen wird.

Chanel will „größtes Problem unserer Zeit“ durch Kooperationen angehen

Was die Maßnahmen außerhalb der eigenen Geschäftsaktivitäten angeht, so will Chanel in „naturnahe Lösungen“ wie um Beispiel Projekte zum Schutz und zur Wiederherstellung von Wäldern, Mangroven und Torfgebieten investieren, um die verbleibenden Kohlenstoffemissionen auszugleichen. Dabei unterstützt Chanel nur Projekte die den Prinzipien der International Carbon Reduction and Offset Alliance (ICROA) folgen, und die nach den höchsten Kohlenstoff-, Biodiversitäts- und Gemeinschaftsstandards zertifiziert sind (wie VCS und CCBA). Damit erreichte das Unternehmen im Jahr 2019 bereits Klimaneutralität.

Letztlich will das Modehaus Projekte finanzieren, die gefährdete Gemeinschaften in die Lage versetzen, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Ziel ist es, die Anfälligkeit von Kleinbauern und Unternehmern zu verringern und gleichzeitig belastbare Rohstoffversorgungsketten außerhalb und innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette aufzubauen. Als Beispiel nennt Chanel Initiativen wie den Landscape Resilience Fund, einen der Gewinner des Challenge-Programms der Globalen Umweltfazilität (GEF) für Anpassungsinnovationen.

Um die Verpflichtungen gemäß der Chanel Mission 1.5° zu unterstützen, will Chanel auch in neue Technologien und Start-ups investieren, insbesondere im Bereich Rohstoffe und Verpackungen sowie Klimaforschung. „Chanel wird weiterhin mit externen Interessenvertretern, anderen Unternehmen, Regierungen und der zivilen Gesellschaft zur Unterstützung dieser Verpflichtungen zusammenarbeiten, da der Klimawandel nur in Zusammenarbeit mit Dritten angegangen werden kann“, bestätigt das Unternehmen. So ist Chanel seit September letzten Jahres Mitglied des Fashion Pacts, einer globalen Koalition von Unternehmen der Mode- und Textilindustrie, die sich zu gemeinsamen Umweltzielen verpflichtet haben.

Im Jahr 2018 erwirtschaftete Chanel Einnahmen in Höhe von 11,12 Milliarden US-Dollar (knapp 10 Milliarden Euro) Einnahmen, was einem Anstieg zum Vorjahr von 10,5 Prozent entsprach. Im Vergleich dazu betrug der Gesamtumsatz von LVMH für alle seine Maisons und Marken des Portfolios im Jahr 2019 60,67 Milliarden US-Dollar (54,46 Milliarden Euro).

Fotos: Chanel Mission 1.5° Bericht

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