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C&A-Zentrum in Enns wird schließen

Von Simone Preuss

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Die bereits im Juli dieses Jahres angekündigte Schließung des Logistik- und Distributionszentrum des Modekonzerns C&A im oberösterreichischen Enns soll im Jahr 2019 abgeschlossen sein. Am Montag wurde den 180 Mitarbeitern ein Sozialplan präsentiert, der ein Abfindungspaket in Höhe von 2,4 Millionen Euro vorsieht.

In mehreren Verhandlungsrunden erzielten Geschäftsleitung und Gewerkschaft einen Sozialplan, der die sozialen Nachteile für jeden Mitarbeiter nach einem Punktesystem und bestimmten Parametern wie Lebensalter, Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder, ob jemand alleinerziehend ist oder beide Partner im Unternehmen beschäftigt sind, bewertete. Dies gab die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) in einer Pressemitteilung bekannt.

C&A Österreich ist daran gelegen, möglichst viele Mitarbeiter bis zur Standortschließung im Frühjahr 2019 im Unternehmen zu halten und bietet ensprechende Anreize an. Zudem wurde eine Arbeitsstiftung für die Zeit nach der Kündigung erarbeitet. Laut C&A-Österreich-Personalchef Manfred Monsberger ist es dem Unternehmen „sehr wichtig, die Standortschließung für die Beschäftigten sozial verträglich zu gestalten“.

Trotzdem ist es ein Schock für viele Mitarbeiter, wurden in Enns doch seit mehr als 30 Jahren Waren in C&A-Filialen in Europa verschickt. Hier sind die Kapazitäten jedoch ausgelastet und ein neues Logistikzentrum soll im slowakischen Trnava entstehen, nur 50 Kilometer von einem bestehenden in Nové Mesto nad Váhom und rund eine Autostunde östlich von Wien entfernt.

Als Grund nannte C&A-Österreich-Chef Norbert Scheele derzeit, dass Trnava „zentraler im Versorgungsgebiet von Österreich bis Rumänien, Serbien und Polen liege“. Zudem betonte er, dass die günstigeren Arbeitskosten nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Entscheidung gewesen seien. Dies wäre in Rumänien oder Bulgarien der Fall gewesen; diese Standorte kämen aber aus geografischen Gründen nicht in Frage. Die Osteuropa-Zentrale in Wien ist von der Verlagerung nicht betroffen.

Durch das neue und bestehende Logistikzentrum in der Slowakei soll die Versorgung von 380 Filialen in neun europäischen Ländern völlig neu organisiert und aufgebaut werden, damit Onlinebestellungen und Filialverkauf gemeinsam abgewickelt werden können. Über Nacht sollen die Filialen so mit den fehlenden Größen und Farben eines Produkts aufgestockt werden.

Aber nicht nur die schnellere Belieferung der Filialen ist das Ziel, sondern die Vernetzung der verschiedenen Kanäle. „Es geht um die langfristige Sicherung des Unternehmens. Wir müssen uns optimal auf die Omni-Channel-Welt ausrichten“, erklärte Scheele im Juli. Damit will C&A Kundenbestellungen vom Handy oder Laptop aus ermöglichen, die dann im Laden abgeholt oder zugeschickt werden können. Dazu investiert C&A auch in eine Modernisierung der Filialen.

Foto: C&A Corporate Website
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