Bugatti: Geschäftsführer Julius Brinkmann zuversichtlich für HW23
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Bugatti will seine Präsenz im digitalen Handel ausbauen, aber auch seiner Zielgruppe treu bleiben. Wie die Marke des Herforder Bekleidungskonzerns Bugatti Holding Brinkmann dieses Ziel erreichen will, erklärt Julius Brinkmann. Der Bugatti-Geschäftsführer gibt beim Interview im Düsseldorfer Showroom auch Einblicke in das Geschäft der Marke, welche Stücke gut laufen und wie er in die neue Ordersaison gestartet ist.
Mit welchem Gefühl sind Sie in die Ordersaison gestartet?
Wir sind wirklich positiv, optimistisch und von Zuversicht geprägt.
Wo haben Sie die Kollektionen in dieser Saison bereits präsentiert?
Wir sind bei der Pitti in Florenz gestartet, die für HAKA alternativlos bleibt. Dort hatten wir einen Stand mit der Marke Bugatti. Die Messe war super frequentiert. Von der Pitti ging es dann nach Berlin, wo wir aktuell nicht vertreten sind. Wir haben uns Berlin aber auch angeschaut, weil wir ein starker Verfechter der deutschen Messe-Plattformen sind und das unser stärkster Markt neben dem italienischen Exportmarkt ist. In Berlin war alles leider sehr ernüchternd. Jetzt sind wir in Düsseldorf. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir für Herbst/Winter 23 wieder positive Zahlen schreiben und gute Umsatzzuwächse haben werden.
Woher kommt die Zuversicht?
Das liegt daran, dass die Abverkaufszahlen für Herbst/Winter 22 ganz ordentlich waren und wir mit den neuen Themen in den Kollektionen den Zeitgeist der Kund:innen treffen.
In welchen Märkten ist Bugatti neben Deutschland und Italien stark?
Der wichtigste Exportmarkt für Bugatti ist der italienische. Dann folgen BeNeLux und Skandinavien, aber auch die osteuropäischen Märkte laufen gut.
Wie läuft das Geschäft in Ihren eigenen Stores?
Wir haben 16 Stores in Deutschland und 36 im Ausland. Mit diesen haben wir die Umsätze von 2019 übertroffen. Wir haben auch einige Stores frisch umgebaut. So können wir direkt am eigenen Puls sehen, wie die Ware funktioniert.
Planen Sie Ihr Filialnetz weiter auszubauen?
Das ist nicht auszuschließen. Wir gehen dabei nach dem Motto ‘kontrollierte Offensive’ vor. Wenn es sich mit dem richtigen Partner anbietet, sind wir für Gespräche bereit. Es gibt allerdings keinen Markt, in dem wir eine Expansion planen.
Wie läuft das Onlinegeschäft?
Wir haben mit der Marke einen eigenen Onlineshop und sind auf verschiedenen Social-Media-Kanälen unterwegs. Dieser Vertriebskanal macht einen geringen Umsatzanteil von etwa 10 Prozent aus – wir wachsen dort ‘Step by Step’.
Was ist der nächste ‘Step’?
Wir haben große Pläne. Dafür haben wir uns mit einer neuen Digitalagentur vernetzt und eine neue Partnerschaft gestartet. Wir werden dieses Jahr mit einer Performance-Marketing-Art starten und erste Influencer:innen ‘onboarden’. Wir haben einen Dreijahresplan und werden damit die Marke im digitalen Handel sichtbarer machen.
Soll damit auch eine jüngere Zielgruppe angesprochen werden?
Das ist nicht unser hauptsächliches Credo. Wir haben eine gute Kundschaft und eine gute Zielgruppe, die wir zu schätzen wissen und weiterhin pflegen wollen. Trotzdem geht es auch darum, die Marke weiter zu modernisieren. Damit darf man es aber auch nicht übertreiben. Dann müssten wir uns mit deutlich mehr Kapseln und einer neuen Ausrichtungen an die jüngere Kundschaft richten. In diesem Bereich geht es darum, sich seiner Zielgruppe bewusst zu sein, sie loyal zu bedienen und da so weit zu agieren, dass wir weiterhin an Relevanz gewinnen.
Bugattis Zielgruppe:
- Die Hauptzielgruppe fängt ab einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren an. Mit Stücken wie Schuhen soll aber auch eine jüngere Kundschaft erreicht werden.
Welche Stücke laufen bei Ihnen gerade gut?
Die Hose ist bei Bugatti ein Umsatztreiber und auch Artikel wie Hemden und Strickware laufen gut. Außerdem wächst die Outerwear wieder. Nachdem der Winter 22 recht mild war, wird es jetzt richtig frisch.
Diese Tendenz spielt für viele Marken in der Outerwear sicherlich gerade eine Rolle…
Sicherlich sind die Märkte und Produktbereiche alle gut besetzt. Wir haben viele Wettbewerber:innen und viel Ware im Markt gehabt. Aber jetzt spüren wir, dass Partnerschaften nochmal enger zusammenwachsen und Handelshäuser sich auf wirklich starke Marken konzentrieren. Da gehören wir mit dazu und deshalb sehe ich dort eher Ansätze und Potentiale, in einer engen Verbindung mit unseren Kund:innen Produktgruppen-übergreifend die Marke weiterzuentwickeln.
Mussten Sie für diese Saison die Preise in bestimmten Produktgruppen anpassen?
Punktuell haben wir das gemacht, weil die Kosten exorbitant über alle Bereiche gestiegen sind. Zum Großteil haben wir aber auch die Themen abgewickelt, weil für uns nach wie vor wichtig ist, dass die Marke im mittleren bis gehobenen Genre zu Hause ist.
Wir befinden uns im Rahmen des mittleren Konsums und haben die Preisleistung nochmal mehr gestärkt. Auch einzelne Kund:innen geben uns das Feedback, dass man eine neue Wertigkeit der Marke spürt.