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Bestseller Group: Selbstkritik nach Gewinneinbruch

Von Jan Schroder

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Der dänische Bekleidungskonzern Bestseller Group, zu dem Marken wie Vero Moda, Jack & Jones und Only gehören, hat das Geschäftsjahr 2014/15 mit einem empfindlichen Gewinnrückgang abgeschlossen. Zwar wurde der Umsatz um acht Prozent auf 2,93 Milliarden Euro verbessert, das Ergebnis vor Steuern schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr allerdings um rund 41 Prozent auf 134 Millionen Euro. Im vorigen Geschäftsjahr hatte der Konzern seinen Vorsteuergewinn noch um 21 Prozent auf 228 Millionen Euro verbessern können. Neben regionalen Schwächen im eigenen Einzelhandel belasteten zu hohe Kosten und Währungseffekte abgelaufenen Geschäftsjahr das Ergebnis.

Konzernchef Anders Holch Povlsen ging angesichts der enttäuschenden Zahlen hart mit der eigenen Firma ins Gericht. „Die Resultate zeigen, dass wir unseren Ansprüchen in keiner Weise gerecht geworden sind“, sagte er, „das ist nicht befriedigend und entspricht nicht dem Niveau, auf dem unser Unternehmen sein müsste.“

Povlsen räumte ein, dass der Konzern ein Kostenproblem habe. „Wir haben im Einkauf nicht gut genug gearbeitet“, erklärte er. Zudem seien die Personalausgaben und weitere Betriebskosten zu hoch gewesen. Darüber hinaus habe sich das Unternehmen nur unzureichend gegen den Kursanstieg des US-Dollars abgesichert.

Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis aufgrund der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen wieder deutlich wachsen

Das Ergebnis wurde auch durch schwache Resultate im eigenen Einzelhandel in einigen wichtigen Märkten belastet. „Unsere Retail-Aktivitäten in Großbritannien und Kanada sowie im Mittleren Osten haben Verluste gemacht, außerdem ist die Entwicklung in den skandinavischen Märkten nicht zufriedenstellend“, erklärte Povlsen. Immerhin seien „positive Tendenzen“ in Süd- und Mitteleuropa zu beobachten gewesen.

Povlsen setzt nun große Hoffnungen in das Restrukturierungsprogramm „Fit for Fight“, das der Konzern im Februar vorstellte. Das Unternehmen müsse seine Geschäfte und Strukturen vereinfachen und „die Prozesse vereinfachen“, erklärte er. Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 rechnet Povlsen angesichts der eingeleiteten Maßnahmen wieder mit einem deutlich besseren Ergebnis. „Wir erwarten einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 268 Millionen Euro“, erklärte er. Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es aber „einer kontinuierlichen Entwicklung und großer Anstrengungen eines jeden Mitarbeiters von Bestseller“.

Foto: Vero Moda

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