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Ahlers: Probleme in Osteuropa lassen Quartalsergebnis einbrechen

Von Jan Schroder

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Bereits Ende März hatte der Herforder Bekleidungskonzern Ahlers AG in einer Ad-Hoc-Mitteilung einräumen müssen, dass Probleme in Russland und der Ukraine die Geschäfte im Auftaktquartal schwer belastet haben. Am Dienstag legte das Unternehmen nun seine vollständigen Resultate für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2014/15 vor. Das Zahlenwerk bestätigte die niedrigen Erwartungen.

Demnach sank der Konzernumsatz von Ahlers gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 67,7 Millionen Euro. „Für den Umsatzrückgang wesentlich waren der verzögerte und reduzierte Warenversand nach Russland und in die Ukraine sowie reduzierte Auslieferungen an den letzten großen Private-Label-Kunden“, erläuterte das Unternehmen. Außerdem seien die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr aufgrund der seinerzeit früheren Liefertermine außergewöhnlich hoch gewesen. Den negativen Umsatzeffekt der Probleme in Russland und der Ukraine bezifferte Ahlers auf 4,6 Millionen Euro.

Positive Nachrichten konnte das Unternehmen aber auch präsentieren: So habe der Erwerb zusätzlicher Lizenzrechte der Marke Pierre Cardin in Frankreich, Belgien und Spanien den Umsatz um 1,5 Millionen Euro gesteigert. Zudem konnten die Erlöse im eigenen Einzelhandel um 3,6 Prozent und im Onlinegeschäft um 31 Prozent verbessert werden. Aufwärts ging es auch in Polen, wo Ahlers seinen Umsatz um fünf Prozent steigerte.

Vor allem die umsatzträchtigen Premiummarken waren von den Schwierigkeiten in Russland betroffen

Besonders betroffen von den Problemen in Russland waren die dort stark vertretenen Marken Baldessarini und Pierre Cardin. In den übrigen Märkten sei der Umsatz der Sparte um 1,6 Prozent gestiegen, erklärte das Unternehmen. Insgesamt sanken die Umsätze im Premiumsegment, zu dem außerdem das Label Otto Kern zählt, aber um 6,7 Prozent auf 45,8 Millionen Euro.

Auch in den beiden kleineren Konzernsegmente waren die Erlöse rückläufig: Im Bereich Jeans & Workwear sanken sie um 10,8 Prozent auf 15,7 Millionen Euro, in der Sparte Men’s & Sportswear um 1,6 Prozent auf 6,2 Millionen Euro.

Angesichts insgesamt nahezu konstanter Betriebskosten ließ der Umsatzrückgang das Ergebnis abrutschen: Der operative Gewinn (EBIT) vor Sondereffekten brach um 30,7 Prozent auf 5,2 Millionen Euro ein, das Konzernergebnis um 28,6 Prozent auf 3,5 Millionen Euro.

Seine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2014/15 bezeichnet das Unternehmen selbst als „verhalten“. Es rechnet mit weiterhin schwierigen Marktbedingungen, insbesondere in Russland und der Ukraine. Daher erwartet Ahlers lediglich „stabile bis leicht rückläufige Umsätze“. Entsprechend vorsichtig fällt auch aktuelle die Gewinnprognose aus: „Das Konzernergebnis nach Steuern sollte etwa stabil sein oder eventuell leicht sinken“, erklärte das Unternehmen.

Foto: Baldessarini
Ahlers