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Ahlers leidet unter Russland-Sanktionen

Von Reinhold Koehler

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Der Modekonzern Ahlers setzt seinen Abwärtstrend des ersten Halbjahres auch im dritten Quartal weiter fort und berichtet ein Umsatzminus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Verantwortlich für die Misere ist einmal mehr das rückläufige Geschäft in Russland und der Ukraine sowie eine stark reduzierte Warenabnahme des letzten großen Private Label Kunden.

Dabei ist das Unternehmen gar nicht so schlecht aufgestellt: In Deutschland konnten besonders die Premiummarken des Unternehmens auf einem ansonsten eher rückläufigen Markt Marktanteile hinzugewinnen. Einen kräftigen Zuwachs von 3,2 Millionen Euro verbuchte Ahlers zudem in Frankreich, Belgien und Spanien, wo die Herforder erst zu Beginn des Jahres 2015 zusätzliche Pierre Cardin Lizenzrechte erhalten hatten. Aber auch in den wichtigen osteuropäischen Märkten Polen und dem Baltikum erzielte Ahlers ein erfreuliches Umsatzplus. Zuwächse wurden darüber hinaus in westeuropäischen Märkten wie Italien und den Niederlanden erwirtschaftet.

Durchaus positiv entwickelt sich auch der eigene Einzelhandel, der in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 um 5,9 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres zulegete. Flächenbereinigt stiegen die Umsätze so sogar um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Das E-Commerce Geschäft legte mit einem Umsatzplus von 25,5 Prozent ebenfalls weiter kräftig zu.

Konzentration auf Einzelhandelsgeschäft

Geht es nach den Verantwortlichen, liegt Ahlers trotz der schwachen Zahlen durchaus im Plan: So bestätige die Entwicklung der ersten neun Monate die Jahresprognose, die im Juni 2015 herausgegeben worden sei, heißt es. Der Vorstand erwartet zudem, dass sich der Umsatztrend der ersten neun Monate 2014/15 auch im vierten Quartal fortsetzen wird. Damit dürfte der Umsatz des Gesamtjahres um mindestens fünf Prozent zurückgehen. „Die Umsatzeinflüsse auf den Deckungsbeitrag und die Sonderbelastungen aus der Aufgabe des Modegeschäfts von Gin Tonic werden die Ergebnisse wie angekündigt stark zurückgehen lassen“, ist sich das Management bewusst. Der Vorstand bekräftigt jedoch zugleich seine Erwartung, trotzdem einen positiven Cashflow zu erzielen, der eine zufrieden stellende Dividende ermöglichen soll.

Erst im Juni hatte der Vorstand bekannt gegeben, die Vertriebstätigkeit von Gin Tonic Bekleidung mit Ende des Jahres 2015 und die Geschäftstätigkeit nach Auslieferung für die Frühjahrssaison 2016 einzustellen. Darüber hinaus sollen bereits weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Umsatz- und Ertragssituation eingeleitet worden sein: „Bei Pierre Cardin und Baldessarini wird der Ausbau des internationalen Geschäfts vor allem in Westeuropa forciert. Bei Pioneer werden Strukturen und Produkte geschaffen, um die Retailfähigkeit der Marke zu stärken. Das Retailgeschäft wird mit der Übernahme weiterer Stores sowie der Eröffnung von Monolabel- und Elsbach Denim Library-Stores ausgebaut“, so die Konzernführung. So seien bereits im Oktober 2015 zwei eigene Pierre Cardin Stores in Warschau und Riga eröffnet worden. Die Erweiterung des E-Commerce um einen Pierre Cardin Online-Shop sei für das nächste Geschäftsjahr geplant.

Foto: Baldessarini

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