• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Adidas steigert Jahresgewinn um 16 Prozent – Prognose für 2020 unter Vorbehalt

Adidas steigert Jahresgewinn um 16 Prozent – Prognose für 2020 unter Vorbehalt

Von Jan Schroder

Wird geladen...

Scroll down to read more

Business

Der deutsche Sportartikelanbieter Adidas AG konnte seinen Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2019 wie erwartet kräftig steigern. Für 2020 rechnet der Konzern mit weiteren Zuwächsen. Wegen der noch unabsehbaren Folgen der Coronavirus-Krise stellte er seine Prognosen aber unter Vorbehalt.

„Wir haben im Geschäftsjahr 2019 unsere Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt und können erneut ein starkes Jahr vorweisen“, erklärte Vorstandschef Kasper Rorsted anlässlich der Vorstellung der Jahresresultate am Mittwoch. „Wir haben Umsatzsteigerungen in allen Regionen verzeichnet. Das Direct-to-Consumer-Geschäft ist dank E-Commerce, einem unserer strategischen Wachstumsbereiche, im zweistelligen Bereich gewachsen.“

2019 stieg der Konzernumsatz um knapp acht Prozent

2019 erwirtschaftete Adidas einen Konzernumsatz in Höhe von 23,6 Milliarden Euro. Damit übertraf er das Vorjahresniveau um 7,9 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate bei sechs Prozent. Zweistellig zulegen konnte der Sportartikler in der Region Asien-Pazifik, seinem umsatzstärksten Markt. Dort stiegen die Erlöse um 12,5 Prozent (währungsbereinigt +10,1 Prozent) auf 8,03 Milliarden Euro. In Europa wuchs der Umsatz um 3,2 Prozent (währungsbereinigt +3,1 Prozent) auf 6,07 Milliarden Euro, in Nordamerika um 13,3 Prozent (währungsbereinigt +7,6 Prozent) auf 5,31 Milliarden Euro.

In Lateinamerika legten die Erlöse um 1,6 Prozent (währungsbereinigt +7,1 Prozent) auf 1,66 Milliarden Euro zu, im Segment Emerging Markets um 13,8 Prozent (währungsbereinigt +12,6 Prozent) auf 1,30 Milliarden Euro und in der Region Russland/GUS um 10,7 Prozent (währungsbereinigt +8,0 Prozent) auf 658 Millionen Euro.

Der Nettogewinn erreicht fast zwei Milliarden Euro

Der größte Teil des weltweiten Umsatzes entfiel auf die Kernmarke Adidas, die sich um 8,3 Prozent (währungsbereinigt +6,6 Prozent) auf 21,5 Milliarden Euro verbesserte. Das Label Reebok kam auf einen Umsatz in Höhe von 1,75 Milliarden Euro und lag damit um 3,6 Prozent (währungsbereinigt +1,6 Prozent) über dem Vorjahresniveau.

Weil die Bruttomarge von 51,8 auf 52,0 Prozent wuchs und die Betriebskosten nicht ganz so stark stiegen wie der Umsatz konnte Adidas seinen operativen Gewinn kräftig erhöhen: Er wuchs gegenüber dem Vorjahr um 12,4 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn lag bei 1,98 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 16,1 Prozent bedeutete. Das verwässerte Ergebnis pro Aktie legte aufgrund von Rückkäufen sogar um 18,7 Prozent auf 10,00 Euro zu.

Für 2020 prognostiziert der Konzern weitere Zuwächse, klammert aber mögliche Folgen der Coronavirus-Krise aus

Für 2020 rechnet der Vorstand mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um sechs bis acht Prozent. Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften soll um zehn bis 13 Prozent gesteigert werden und 2,10 bis 2,16 Milliarden Euro erreichen. Das Unternehmen warnte aber davor, dass die tatsächlichen Zahlen niedriger ausfallen könnten: In den Prognosen seien „keine Auswirkungen resultierend aus dem Ausbruch des Coronavirus berücksichtigt“, erklärte Adidas.

Vor allem in China kam es bereits zu starken Einbußen: „Aufgrund der erheblichen Anzahl von Store-Schließungen, sowohl von eigenen Stores als auch von partnerbetriebenen Stores, und des deutlich reduzierten Kundenaufkommens in den verbleibenden Stores lag der Umsatz in China zwischen dem chinesischen Neujahr am 25. Januar und Ende Februar etwa 80 Prozent unter dem Vorjahresniveau“, erläuterte der Konzern. Seither habe er aber bereits „eine leichte Erholung seiner Geschäftstätigkeit in China“ beobachtet. Derzeit rechnet Adidas damit, dass die Umsätze in China im ersten Quartal um 0,8 bis 1,0 Milliarden Euro unter dem entsprechenden Vorjahresniveau liegen werden. Der Betriebsgewinn wird dort voraussichtlich um 0,4 bis 0,5 Milliarden Euro sinken.

Aufgrund der weiter fortschreitenden Verbreitung des Virus auf andere Länder und Kontinente konnte der Konzern aber keine weitergehenden Voraussagen treffen: „Angesichts dieser Ungewissheiten lässt sich das Ausmaß der Gesamtauswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens im Jahr 2020 zu diesem Zeitpunkt nicht zuverlässig quantifizieren“, teilte Adidas mit. Trotz der „vorübergehenden Herausforderungen“ sei das Unternehmen aber „im Hinblick auf die künftigen Wachstumsaussichten, dank seines gesunden Fundaments sowie seiner starken Positionierung in einer attraktiven Branche, nach wie vor äußerst zuversichtlich“.

Foto: Adidas AG

Adidas
Adidas AG
Coronavirus